Straßen- und Grünflächenamt hält eigene Vorgaben bei der Baumneupflanzung nicht ein
Die SPD-Fraktion Spandau hat mehrere Anfragen zu den Straßenbäumen in Spandau gestellt. Dabei zeigen die Antworten des CDU-Stadtrates Bewig, dass eigene Vorgaben nicht eingehalten werden. Im letzten Jahr 2020 wurden 365 Straßenbäume gefällt. Neugepflanzt wurden aber lediglich 124 Bäume. Das macht zu den gefällten Bäumen einen Unterschied von 241. In der Antwort sagt der Stadtrat dazu: „Das Straßen- und Grünflächenamt ist bemüht jeden gefällten Baum durch Neupflanzungen zu ersetzen.“ Bei dem bestehenden Defizit zwischen gefällten und gepflanzten Bäumen kann man bestenfalls noch sagen: „Das Straßen- und Grünflächenamt war stets bemüht.“
In Zeiten des Klimawandels müssen mehr Bäume gepflanzt und nicht der Bestand reduziert werden. Mit dem aktuellen Vorgehen des Amtes verlieren wir eine wichtige Stütze bei der Reduzierung von Kohlendioxid in unserer Atemluft. Die SPD-Fraktion fordert daher ein jährliches Neupflanzungsprogramm von 1000 Bäumen im Bezirk. Diese sollen keine gefällten Bäume ersetzten, sondern zusätzlich zu den Ersatzpflanzungen gepflanzt werden. Neben der reinen Neupflanzung muss noch mehr auf trockenheitstolerante und robuste Baumarten gesetzt werden. Diese können mit den sich veränderten Bedingungen, in Form von weniger Niederschlag und höheren Temperaturen, besser umgehen. Zumal Temperaturen im Frühjahr bereits Werte erreichen, die sonst eher in den Sommermonaten zu finden sind. Hier entsteht das zweite Problem. Die Kosten für die Bewässerung sind in den letzten Jahren stetig gestiegen. Auch hier haben der Bezirksstadtrat und sein Team keine bessere Idee, als die Bäume durch Großmaschinen bewässern zu lassen. Es benötigt ein innovatives Bewässerungsmanagement. Dazu müssen weitere Flächen entsiegelt werden, damit Regenwasser nicht ungenutzt in der Kanalisation abfließt. So kann es gelingen einen effektiven Erhalt und eine Erweiterung des Straßenbaumbestandes zu erreichen.